Chris   Mennel
KUNST

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Mein Huhn steckt noch im Ei

zur Presse-Situation 2011

Foto aus dem Film "Evas Kleider" von Angelika Meindl und Chris Mennel

Einige Künstler in meinem Umfeld drängeln und warten ein Leben lang, bis Journalisten eilige Fotos von ihnen machen und ihre Standard-Fragen stellen.

Ab meiner ersten künstlerischen Minute 1992 greife ich da voran: Immer warf ich ein Auge auf eigene Bild-Dokumentation, je nach Beanspruchung als Künstler mal nebenbei, mal inszeniert, in Film und Foto.

Seit 2008 etwa, als ich ins Besprechen von Kunst durch einen Kurator-Job geworfen war, werfe ich mir dann selbst auch journalistischen Text hinterher. Daraus wuchs bis 2011 diese Homepage „Nomadenkunst" . Vor dem „Sommeratelier Tübingen" blätterte ich sie mit einem Schlag ins Internet, wie zuvor verdeckte Karten eines Rommé-Spiels.

Dass Journalisten Standart-Fragen stellen, muss nicht unterbleiben - auf geht´s. Aber das Angebot ist vorab da, dass sie anhand dieser Homepage journalistisch weiter gelangen. Was mir an Antworten schon begegnete: Hier steht es.

Bei Bild und Text ist derzeit das Angenehme, dass ich „Herr meiner Vergangenheit" bin. Kein Boulevard hat mich paparazziert, kein externer Verlag fotografierte, kein Kommentator untersuchte Einzelheiten. Mein Ball fliegt publizistisch flach. Ausgewählte Kritiker und Lektoren habe ich aber durchaus.

Das darf noch lange so bleiben. Eine Steigerung „Jetzt wird gegackert" wünsche ich mir derzeit erst ab etwa 2020. Zuvor plane ich noch ein paar Schandtaten, die im Licht der Öffentlichkeit nicht konsequent durchführbar wären.

Würde ich bedeutsam scheinen, würde ich nach Kontakten und Förderern riechen, gäbe es den Hauch einer Möglichkeit, aus mir Geld zu ziehen - meine Darsteller wollten Zehntausende von Euro, die Bauten würde man mir mit gesalzenen Handwerkerkosten in Rechnung stellen.  

Ein großes Schiff navigiere ich derzeit in "Stealth"-Technik: Es taucht nicht auf dem Radar auf.