Was ich nicht mitmache
| ... sind manche Film- und Kunst-Festivals. Wenn ich aus der Internetpräsentation oder nachdem ich das Festival besucht habe, den Eindruck erhalte, dass die Festivalveranstalter eigentlich sich selber feiern. Oder ihre eigene Region feiern, obwohl sie ihr Ding als überregional ausgeben. |
Unten steht eine Namensliste, wie sie von einem Kölner Veranstalter
mehrmals im Jahr präsentiert wurde: Wen er alles irgendwo präsentiert.
Mit jeder dieser Listen wuchs meine Abneigung, mich in solch eine Liste hineinzubewerben. Die Abneigung mündete in das "Weigerungsgedicht" links. |
| Um Himmels willen. Ihr Armen! Wusstet ihr das? Dass ihr nun in dieser Menge steht, groß wie vier Schulklassen. Und ihr: Klein, untergehend. Man kann Statistiken erstellen mit euch da drin: Männlein, Weiblein und ausländische Namen. Ich weile nicht unter euch, bin kein "Männlein mit deutschem Namen". Seid ihr stolz? Hofft ihr, voranzukommen aufgrund dieser Nennung? Mich erschlägt dieses Namensfeld. Ein Spiel fällt mir ein: Man würfele mit drei Würfeln sich zu einem Namen aus jeder Klasse 1. bis 5. (Platz 3-4-5-6-.....17-18) und teile dem Betreffenden Künstler mit: DU bist auserwählt. Dass die ersten beiden Nennungen und alle Nennungen jenseits der Zahl 18 bei diesem Auswahlverfahren keine Chance haben, erklärt man zum Teil des Spiels, haha. Den einen von drei Würfeln auserwählten Künstler fördert man. Ich behaupte: Sein weiteres Leben verläuft anders, als wäre er nicht erwürfelt worden. Das ist tragisch. Denn ihr alle da in der Namensliste werdet nicht erwürfelt. Ich kenne dieses Festival. Es fördert ausschließlich sich selbst. Seine Weiterexistenz, sein Renommee. Dazu versammelt es euch, als ausgiebiges Namensgeräusch. Geht hin und behauptet: Ihr seid auserwählt. Nur ihr. Ich bin das schon: Auserwählt. Oberhalb von solchen Listen, ab Anfang war ich oberhalb. Verschont mich mit dieser Wurstfabrik. |
e-mail vom 16. Nov. 2009, 14:47
:
1. 2 3. 4. 5. |
|
Die Menschen, die hier froh ihre Wurst schwenken, sind meine Schüler im Fach Chemie. Ob sie Künstler sind, weiß ich nicht. "Essen kommt vor Kunst" - dieser Regel stimme ich zu. Auch "Chemie-Unterricht kommt vor Kunst". Aber: Kunst kommt vor Nichtstun. Kunst kommt vor übertriebenem Konsum. Kunst ist ein Weg, um zu lernen. Gebt Arbeitslosen Kunstaufträge. Party kann Kunst sein. |