Wo
warte ich noch auf technischen Fortschritt? Nur in einem Fall:
Wann kommt das Gerät, das Ölbilder
malen kann? Immer wieder brach ich aus zu anderen Formen des Erstellens
eines genussvollen Malbildes. Aber diese Ölfarbe, seit 500 Jahren in
Gebrauch mit dem Ergebnis, wie wir es auch heute wünschen, erschien mir
als das bestmögliche: Dass man das Bild erfühlen kann. Dass es seine Hügel
hat, dass man die malenden Kämpfe sieht. Der Pinselstrich als räumlich
erfahrbares Ding ist ein Wert - und Ölfarbe liefert ihn.
Acrylfarben, diese schnelleren
moderneren Pasten, verlieren da: Was ich glänzend gleich nach dem Malen
sehe, zeigt sich am folgenden Morgen als platte matte Ruine. Räumliches zu
zaubern durch Zugaben zu den Acrylfarben, durch Auflegen irgendwelcher
Dinge auf die Leinwand, reicht nicht heran daran, dass der unmittelbare
Pinselstrich, so, wie er getätigt wurde, dauerhaft zu sein schafft, wenn
man ihn denn geduldig trocken lässt, wenn er auf Ölfarbe basiert.
Dieses Vorwort kommt hier auf der
"Baustelle" bei "Kunstforscher", weil es auf mein einziges Defizit
hinweist. Ich bin zufrieden mit der Art, wie ich meine Handgrafiken zu
Kunstgrafiken aufarbeiten kann: Scannen, glätten, vektorisieren, die Datei
dem an einen Computer angeschlossenen Plotter, der Fräse oder dem
Siebdruck übergeben. Auch zufrieden bin ich mit der Umwandlung meiner
Fotos in Entwürfe für Maler: Was die diversen Programme für Malen mit
Künstlicher Intelligenz zaubern, lässt mich ermattet vor Freude im Sessel
hängen. Doch dann springe ich wieder auf und schreibe obigen Text: Wann
kommt das Gerät, das Ölbilder malen kann - so, wie ein Plotter mit meinen
Grafiken umgeht?
Das Gerät, das Ölmalerei beherrscht,
ist anspruchsvoll. Ich nehme an, es braucht sogar noch "Augen" flach
seitlich zu der Leinwand, die es bemalen soll. Ich bin gespannt darauf, ob
es sich mit Pinseln abmüht - die sind für unsere Hand wunderbar. Doch
Roboter mögen Menschenhände nicht so sehr, sondern fragen nach
Spezial-Endgeräten - in meinem Fall da, wo der Kontakt zur Leinwand
stattfindet. Die verschiedenen Pinseldicken sollen halt nachgeahmt werden
- 5 cm breit bis manchmal, selten und reizvoll, 1 mm schmal. Es muss einen
"sensitive touch" geben - also der Computer beschließt, zart oder heftig
aufzudrücken, hier üppig und da karg Farbe aufzutragen. Andere Methoden
des Ölmalens - mit Spachtel, oder mit Stupfern, die wie ein Verspritzen der
Farbe anmuten - sollte nach meinem Gefühl nur mal gelegentlich der
Künstler von Hand einbringen - hinein ins Malen der Maschine. Ich vermute,
dass im Endgerät Methoden verbaut werden, die rings um den Farbauftrag das
Gerät reinigen und ungenutzte Ölfarbe am Eintrocken hindern. Vielleicht
wird in Nähe der Leinwand ein Dampf erzeugt, der die Farbe am Trocknen
hindert, bis eine Trocknungsphase zu kommen hat.
Das Gerät soll mir nicht die
originellen Momente des Malens abnehmen. Ich muss vermutlich mit Blick auf
die Bildvorlage beschließen, wie die Grundierung aussehen soll. Dann soll
mein Gerät loslegen. Ich schaue nach einer Stunde mal wieder vorbei,
äußere weitere Wünsche oder sage "Fein, das lassen wir so trocknen", oder
auch: "Gut gemacht, jetzt riskieren wir die Nass- in- Nass- Methode."
Dann darf die lange Phase beginnen,
wo der Computer Farben behutsam mischt und gemäß der Vorlage - einem
KI-Gemälde - aufträgt. Ich schaue ihm gelegentlich über die Schulter und,
frech handwerklich, male ich auch mal im Bild herum,
während das Gerät seinen Auftrag abarbeitet. Grundierung plus ein bis drei
Mal-Durchgänge, von grob nach fein - dann sollte das Gemälde fertig sein.
Bisher zeigt meine Domain "augenweiden.de"
Gemälde und KI-Gemälde nebeneinander. Wenn "das Gerät, das Ölmalerei
beherrscht" eingetroffen ist, so möchte ich "Augenweiden"
ganz der KI Malerei widmen. Alles handwerkliche Malen darf dann hinüber
wandern zu "Malpracht". Dort
begegnet dem Besucher derzeit die Homepage "Dschungel", die meinem Malen
in der Schulzeit, eher im als nach dem siebzehnten Lebensjahr beendet,
gewidmet ist. Die Homepage ist prall gefüllt, überzeugt auf ihre Art und
dürfte Besucher satt hinterlassen. Aber es ging mit dem Malen natürlich
weiter. Ich habe die Hand nie ganz vom Pinsel gelassen (uups, das
klingt obszön. Ich rede hier vom Malerpinsel!). Derzeit wartet
also "Augenweiden" auf seine Spezialisierung, und "Malpracht" wird sich
dann ausweiten.
Was fehlt denn noch?
"Kunstkochen"
- noch unfertig, gehört zu
"Zirkus Kunst", also Domain "Kunstkrieg")
"Kunst ist,
wenn man einen Rahmen drummacht"... Die heiterste der
Rahmungs-Aktionen ist schon ins Internet abgezweigt bei "Zirkus
Kunst". Doch es gibt bisher noch drei weitere dokumentierte Rahmungen,
deren letzte in der Kunsthalle Bonn 2021 so rund war, dass die Idee für mich als
abgeschlossen gilt. Nur in Umrissen gibt es bisher dazu die eigene Homepage.
"Visionum Online" (bisher nicht abgeschlossen).
Frühe Kunstausstellungen von Chris Mennel - da gibt es nur analoge Fotos,
da sind die Dokumente verteilt und teils nicht digitalisiert:
Giga Stuttgart 1993 - Visionarium
Köln-Deutz 1996 - Kunsthaus Nürtingen 2001 . Diese
schönen, nostalgischen Inhalte gehören zu "Visionum.de".
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